Wie geht es nach dem Abi weiter? Wie geht es nach dem Abi weiter?

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Meine Ausbildung bei der Commerzbank

Taenzerin

Vor knapp drei Jahren hörte ich nur noch eine Frage: „Wie geht es nach dem Abi weiter?“ – Wenn mich jemand fragte, dann war meine Antwort immer: „Ich werde Krankenschwester.“ Da war ich mir ganz sicher, schließlich hatte ich schon von einem Krankenhaus eine Zusage. Bis mich mein Opa fragte, was denn mein Plan B sei. Angespornt etwas zu finden, saß ich in meinen Zimmer und sah beim Fernsehen zufällig den Spot der Commerzbank. Eine Läuferin war zu sehen und ich dachte mir: „Ein sportliches Unternehmen, die können bestimmt noch eine Tänzerin gebrauchen.“

Also bewarb ich mich und bekam direkt nach dem Assessment Center eine Zusage. Als ich meiner Tanzgruppe erzählte, dass ich jetzt nun immer zum Training kommen kann, da ich jetzt doch nicht in Schichten arbeiten werde, war die Freude groß. Am 01. August begann dann meine Ausbildung zur Bankkauffrau bei der Commerzbank.

Seitdem sind 2 Jahre vergangen. Ich denke, ich habe die richtige Entscheidung für mich getroffen. Ich lerne viele Menschen kennen und sehe auch viel von Deutschland. Durch die Zusammenarbeit mit der Frankfurt School hat man eine sehr gute Grundlage und lernt immer wieder andere Azubis kennen, mit denen man sich austauschen kann. Mal ein Seminar in Erfurt oder für die Prüfungsvorbereitung ein paar Tage nach Frankfurt- alles gefördert von der Commerzbank. Das können nicht viele Unternehmen bieten.

Man sieht in der Ausbildung viele Abteilungen und wenn einen etwas besonders interessiert, kann auch Einiges möglich gemacht werden. So durfte ich sechs Wochen nach Leipzig in die Abteilung für notleidende Kredite. Da konnte ich zwar nicht zum Tanztraining, aber dafür durfte ich bei vielen außergewöhnlichen Terminen dabei sein – eine sehr spannende Zeit, in der ich viel gelernt habe.

Meine Kollegen freuen sich immer, wenn ich von unseren Auftritten erzähle und unterstützen mich jederzeit, wenn sie wissen, dass wieder ein großes Projekt ansteht. Im Januar war ich mit meinem Tanzensemble „TanzART“ auf einer zehntägigen Tournee in Indien und ich weiß, dass meine Kollegen alle Hebel in Bewegung gesetzt hätten, wenn das mit dem Urlaub nicht geklappt hätte. Ich bin sehr froh, in einem Unternehmen zu arbeiten, in dem Mitarbeiterzufriedenheit einen so hohen Stellenwert einnimmt und ich weiß, dass meine Kollegen mir immer mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Natürlich gibt es auch Tage an denen man Aufgaben machen muss, die nicht wirklich berauschend sind, wer schon einmal einen beidseitig bedruckten, gebundenen Jahresabschluss kopiert hat, weiß wovon ich rede. Aber trotzdem mache ich meinen Job wahnsinnig gerne, denn es gibt viele Menschen, denen ich helfen kann, ähnlich wie eine Krankenschwester – halt bloß für die Finanzen.

Foto: Uwe E. Nimmrichter

Der Verein „TanzART – Atelier für Tanz, Bewegung & Kunst“ aus Schirgiswalde-Kirschau, ein 3.000 Seelendorf in der Nähe von Bautzen, wird als eines von weltweit sechs Ensembles für das internationale Tanz- und Musikfestival in Dehli engagiert. Zu den Tänzerinnen gehört die angehende Bankkauffrau Josefin Schultz. Sie erzählt, wie es zu dieser besonderen Ehre kam. „Eine unserer Trainerinnen hat Tanz in Indien studiert und ist schon mehrfach in der indischen Botschaft in Berlin aufgetreten. Auch wir waren dort schon mit dabei.“ Der Botschafter sei von den Vorführungen begeistert gewesen und vermittelte die Teilnahme an einem der größten Festivals Asiens.

Fünfmal pro Woche hat Josefin für das Festival trainiert, mindestens drei Stunden am Tag. Mit viel Disziplin und Unterstützung durch ihre Ausbildungsfiliale bringt Josefin Hobby und Job glänzend unter einen Hut. Angefangen hat sie ihre Tanzlaufbahn als Siebenjährige: erst mit Ballett, später wechselte sie zu Modern-, Jazz- und Breakdance und 2014 stieß sie zu TanzART. „Was ich mit dem Verein erlebe, und der Zusammenhalt in der Gruppe, begeistert mich immer wieder aufs Neue“, sagt Josefin Schultz. „Immer wieder mussten wir uns in Indien für Fotos bereithalten. So müssen sich wohl Promis fühlen, wenn sie von Paparazzi verfolgt werden. Das lag allerdings weniger an unserem Bekanntheitsgrad als an unserer Hautfarbe. “, sagt sie und lacht.

Sie startete 2015 nach ihrem Abitur ihre Ausbildung zur Bankkauffrau in der Einsatzfiliale Bautzen und wird voraussichtlich 2018 ihren Abschluss machen. Wir sind stolz auf dich, Josefin! Weiter so… 

(Foto: Uwe E. Nimmrichter)

#zeigunswerdubist – Josefin tanzt von Bautzen nach Dehli

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Unsere Auszubildende Josefin (20) und ihr Tanzensemble traten bei einem der größten Festivals Asiens auf: Das internationale Tanz- und Musikfestival in Dehli, mit anschließender Tournee durch Indien. Einen der Höhepunkte bildete ein Auftritt in Goa vor rund 5.000 Zuschauern aus aller Welt.

Mehr Infos zu Josefins Auftritt in Dehli

(Foto: Uwe E. Nimmrichter)

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